Lange Zeit schwieg sie, aber nun lies sie die Bombe platzen
– im wahrsten Sinne des Wortes. Unsere Verteidigungsministerin Ursula von der
Leyen stellte nun, wie heute bekannt wurde klar, dass zukünftig Kampfdrohnen in
der deutschen Bundeswehr eingesetzt werden.
Das wohl stärkste Argument, dass
bei der Anschaffung immer wieder betont wird und wurde und was Ursula von der
Leyen schließlich wohl auch zu ihrem Einverständnis für eine Anschaffung
brachte ist, dass durch Kampfdrohnen die Sicherheit der Soldaten im „Einsatz“
erhöht wird. Außerdem, so von der Leyen sei eine Drohne längst nichtmehr die
einzige ferngesteuerte Waffe.
Aber genau das ist der Punkt! Zwar können durch den Einsatz
von Kampfdrohnen tatsächlich die Soldaten in Krisengebieten unterstützt werden,
doch auf lange Sicht droht ein ganz anderes Problem. Die Drohnen sollen dann
eingesetzt werden, wenn es zu kritischen Situationen, vor allem im Inland
kommt. Doch das Problem liegt darin, dass wir nach und nach vergessen haben,
was es wirklich bedeutet im Krieg zu leben – zu überleben. Alle Krisen scheinen
so weit weg von uns und Nachrichten von Toten im vierstelligen Bereich schocken
uns schon lang nichtmehr so, wie sie beim normalen Menschenverstand eigentlich
wirken sollten. Macht der Einsatz von Kampfdrohnen die Situation nicht noch
schlimmer? Die Vorstellung ist doch schrecklich und lustig zugleich, sich einen
Krieg vorzustellen, in dem die Menschen sich nur noch mit den neuesten
Technologien bekämpfen und durch ihren eigenen Fortschritt zu Grunde gehen.
Nicht lustig in dem Sinne, Lebensmüde zu sein sondern einfach nur noch aus
Verzweiflung zu lachen. Es ist unvorstellbar dumm, Forschung und
Technologien in die falsche Richtung zu
lenken. Anstatt sich um das Fortbestehen und Wohlergehen der Menschen zu
kümmern wird immer weiter zum kompletten Gegenteil geeifert, sodass man über
die Dummheit der Menschen einfach nur noch lachen kann.
„Ungewollte Schäden könnten so eher verhindert werden“ mag vielleicht in der jetzigen Situation noch
die richtige Argumentation darstellen, doch wie sooft fehlt es an Weitblick.
Bei den „ungewollten Schäden“ wie sie Ursula von der Leyen so schön formulierte
handelt es sich um den sogenannten Kollateralschaden, was immer noch ein zu
beschönigender Ausdruck ist. Auf Klardeutsch meint es eigentlich die paar
Menschen, die ausversehen bei einem Anschlag auf den Gegner auch sterben. Sonst
eigentlich nichts weiter…
Vom Erfolg der Drohneneinsätze scheint die Bundeswehr selbst
nicht wirklich überzeugt zu sein, was sich allein daran zeigt, dass die
Diskussion schon über Jahre im Raum steht. Außerdem kann man doch aus Ursula
von der Leyens Aussage klar herausnehmen, dass das Erfolgsrezept zukünftig
nicht wirklich aufzugehen scheint. „Ungewollte Schäden könnten so eher
verhindert werden“. Sie könnten vielleicht.. eher …möglicherweise… schauen
wir mal, dann sehn wir schon oder wie?
Klar ist auf jeden Fall, dass diese Entscheidung so gut wie unmöglich rückgängig gemacht werden kann. Wer würde nicht liebend gerne einen
solchen ferngesteuerten Krieg erleben…
R.F.