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Samstag, 14. Juni 2014

Unwetterfront über ganz Europa und doch nur in Deutschland



Vor einigen Tagen zog die große Gewitterfront Ela über Deutschland hinweg, die vor allem im Nord-Westen Deutschlands viele Regionen zerstörte. Sogar fiel zeitweise vielerorts der Strom aus, Bäume kippten um und es kamen sechs Menschen ums Leben.

Wegen dieser Tragödie werden in den Nachrichten viele „Specials“ dazu gesendet und auch Zeitungen schreiben ganze Themenseiten, genau wie es bereits bei der großen Unwetterfront letztes Jahr der Fall war.

 

Doch ist es eigentlich aufgefallen, dass in den vergangenen Wochen auch über Italien und vor allem über den Osten Europas große Stürme gewütet haben? Dort kamen sehr viel mehr Menschen ums leben als in Deutschland, einige Dörfer sind noch immer komplett überflutet und teilweise ohne Strom oder Wasser. Doch dazu wurde viel weniger gesendet, es wurde schon fast totgeschwiegen. Auch nicht, als vielerorts in Deutschland die vorhergesagte große Katastrophe ausblieb.

Ist es denn immer noch, auch in Zeiten der Globalisierung und völligen Gleichberechtigung sowohl der beiden Geschlechter als auch verschiedener Nationen und “Rassen“ wirklich nötig, die eigene Nation immer ein wenig wichtiger zu machen?


Wie auch am Beispiel des Unglücks der Costa Concordia zu sehen war, als es immer hieß, es waren insgesamt 3200 Passagiere an Bord, davon 566 Deutsche und natürlich angegeben werden musste, wie viele der Toten Deutsche waren (es waren 21) ? Genügt es nicht zu sagen, dass unter den zahlreichen Tote auch Deutsche waren, anstatt haarklein Buch zu führen, wie viele es genau waren? Als wäre das schlimmer als alle Italiener, Russen, Amerikaner oder Österreicher.


Allerdings ist das nicht nur bei uns Deutschen; genauso denken natürlich auch alle anderen Nationen, aber wäre es nicht möglich, alle Nationen vollkommen gleich zu stellen, egal ob Afrikaner, Asiaten oder Europäer? Der Egoismus der Länder spiegelt sich bei fast allen großen Nachrichten wieder. Massenmord, Folter, Unterdrückung- alles Unvorstellbar und weit weg von uns. Dies wird mit weniger Konsequenzen verfolgt und darüber berichtet. Manchmal kommt es einem so vor, als seien diese unmenschlichen Meldungen eine Nummer zu groß für die deutsche Mediengesellschaft: „Macht ihr das doch lieber, ich bleib bei meinem Lokalteil.


Wird es den Medien wohl zu langweilig, weil in Deutschland eine Friede-Freude-Eierkuchen-Situation herrscht und sie sich auf eine der wenigen großen Ereignisse geradezu fanatisch stürzen und so weit wie möglich auskauen bis sie schließlich jedem zum Hals raushängt? Andere wichtigere Ereignisse treten oft völlig in den Hintergrund, was uns doch zeigt, wie abhängig wir von den Medien sind und welche Machtstellung sie innehaben.

Ein völliges Umdenken kann nicht von heute auf morgen stattfinden doch was zumindest jeder Bürger tun könnte ist Themen auch von außerhalb zu betrachten und nicht den immer gleichen Standpunkt der geläufigen Medien zu übernehmen. 
M.L.